Eine saubere Sache
Freude bei der Hornberger Tafel: Dort wurde mit namhaften Spenden eine Kistenspülmaschine angeschafft, die die Arbeit enorm erleichtert. Möglich machten das vor allem die Lidl-Kunden, die Pfandbeträge an den Automaten für die Tafel Deutschland spenden können. VON PETRA EPTING Hornberg. Henriette Haas, Vorsitzende der Hornberger Awo, und einige treue Mitstreiter freuten sich am Mittwoch über den Besuch von Dietmar Weis, Lidl-Verkaufsleiter Region Freiburg, den Hausacher Filialleiter Christian Stumpf sowie Tamara Happle, Beauftragte für Mitarbeiter und Soziales des Unternehmens, die knapp 4600 Euro aus ihren Pfandspenden überreichten. Dabei war auch Friedrich Wöhrle von der Bürgerstiftung Hornberg, die noch einmal 600 Euro dazu gaben. Somit geht für den Tafelladen ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, der den Mitarbeitern nicht nur eine Erleichterung bietet, sondern auch in Sachen Hygiene von großem Vorteil ist. Henriette und Erich Haas berichteten, dass sie mittlerweile vor zwei Jahren bei einem Kongress der Tafel Deutschland in Berlin eine Kistenspülmaschine vorgestellt bekamen. Eine wunderbare Sache, aber eben auch sehr teuer, denn eine Kistenspülmaschine, die extra entwickelt wurde, wie Erich Haas informierte, kostet um die 7000 Euro. Über 17 Millionen Euro Aber die Hornberger Awo scheute sich nicht und stellte nunmehr den dritten Antrag an Lidl, weil das Unternehmen auch schon beim Kühlfahrzeug und dem Carport mit namhaften Spenden half. Möglich machen das die Kunden der Lebensmittelgesellschaft, wie deren Vertreter lobend hervorhoben. Denn seit 2008 können die Kunden bei den Pfandautomaten mittels Knopfdruck entscheiden, ob sie einen Teilbetrag oder den gesamten Pfandbetrag an die Tafel Deutschland spenden möchten. Sie haben damit »Unglaubliches« möglich gemacht. Denn über 17 Millionen Euro gingen bisher an die Tafel Deutschland und rund 2,27 Millionen Euro an die Tafeln in Baden-Württemberg. »Eine enorme Summe, und die Kunden können dabei regional sehen, wo die Spenden hingehen und wie diese in der Region ankommen«, so die Lidl-Abordnung. Rund 280 Projekte wurden schon gefördert. Die drei Vertreter freuten sich sichtlich über die Spülmaschine, die ihnen gleich vorgeführt wurde. Drei Kisten können binnen weniger Minuten gereinigt werden. »Rund 60 bis 80 Transportboxen benötigt die Hornberger Tafel. Und ab und an läuft beispielsweise ein Joghurt aus und Reste kleben dann an den Kisten«, informierte Henriette Haas. Bedient wird das Gerät von Ernst Dieterle, der ebenso wie Renate Bühler zum treuen Mitarbeiterstamm zählt. Weitere sind wie immer willkommen, da sich die Arbeit doch auf eher wenige Schultern verteilt. Fahrer holen in den Lebensmittelmärkten dienstags und freitags die Waren ab, die für die Kunden in der Tafel in der Leimatte dann ansprechend aufbereitet werden. Für diese Arbeiten gibt es ein Team, ebenso wie für den Verkauf und die Reinigung danach. Alle sind längst eingespielt, aber natürlich können nicht immer alle Kundenwünsche erfüllt werden, weil das Team darauf angewiesen ist, was die Geschäfte abgeben. Mehr Helfer willkommen Trotzdem gibt es ein umfassendes Angebot, wenn auch manchmal die Nikoläuse oder Osterhasen erst nach ihrer eigentlichen Zeit eintreffen. »Aber unsere Kunden freuen sich einfach über die Schokolade«, machte Henriette Haas klar. Wer helfen möchte, darf sich gern bei ihr melden. »Derzeit haben wir eher ein Tal«, informierte sie weiter. Die große Flüchtlingswelle, bei der es teilweise immer einen großen Andrang gab, ist abgeebbt. Der Kundenstamm hat sich nun eingespielt, viele haben ihre festen Zeiten und das einstige Gedränge gehört der Vergangenheit an. Friedrich Wöhrle berichtete, dass die Bürgerstiftung mit 600 Euro nicht ganz den beantragten Betrag dazusteuern konnte. Der Dank fiel dennoch groß aus, denn auch die Bürgerstiftung hat die Tafel schon mehrfach unterstützt. Ohne finanzielle Mitstreiter oder Sachspenden und den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer, wäre die Arbeit der Tafeln gar nicht möglich. Bedürftigen fällt Schritt oft schwer Zu den Kunden des Hornberger Tafelladens wie Hartz-IV-Empfängern, die mit wenig Geld auskommen müssen, gehören auch immer mehr Rentner. Noch immer gebe es aber Bedürftige, denen der Schritt in die Tafel schwer fällt. Henriette Haas ermutigt alle, diesen zu gehen. Seit der Eröffnung steht der Hornberger Tafelladen auch für soziale Kontakte. Niemand wird hier schräg angeschaut, von der Straße aus ist nicht einsehbar, wer was in der Tafel kauft, und offene Ohren für die Schicksale der Kunden gehören dazu.